Sievering Clinic

Competence Centre for Minimally Invasive Medical Services

Akute Magenentzündung

Ursachen

Eine akute Gastritis ist ein Symptom, das als Folge schwerer Erkrankungen auftreten 
kann. Dazu zählen z.B. schwere Verletzungen durch Unfälle, Schockzustände, Sepsis, 
Nierenversagen oder auch umfangreiche Operationen. Einige schleimhautschädigende 
Medikamente, wie z.B. nicht-steroidale Analgetika (ASS oder Aspirin) oder auch Alkohol
können in größeren Mengen ebenfalls eine akute Gastritis hervorrufen. Für die Entstehung der akuten Gastritis ist die Anwesenheit von Magensäure im Inneren des Magens von Bedeutung. Diese Säure kann aber nur zu einer Entzündung führen, wenn die sogenannte Schleimhautbarriere des Magens zusammengebrochen ist. Ein 
wesentlicher Bestandteil dieser Schleimhautbarriere ist der von den Nebenzellen 
gebildete alkalische Schleim. Diese Zellen reagieren besonders empfindlich auf Durchblutungsstörungen in der Schleimhaut, d.h. Mikrozirkulationsstörungen, sowie auf 
Veränderungen im Energiestoffwechsel der Zelle und die Anwesenheit von
Entzündungsmediatoren, z.B. Prostaglandinen. Diese Veränderungen finden sich einzeln 
oder kombiniert bei den oben erwähnten schweren Erkrankungen.

Symptome

Erste Hinweise auf eine akute Gastritis sind Schmerzen oder Druckgefühl in der 
Magengegend. Häufig werden Übelkeit und Brechreiz angegeben. Das wichtigste
 Symptom ist jedoch die Blutung. Diese kann durchaus lebensbedrohlich sein und sich 
als Bluterbrechen, d.h. Hämatemesis, äußern. Wenn das Blut nicht über die Speiseröhre aus dem Magen befördert wird, sondern den längerdauernden Weg über den Darm nimmt, 
kommt es zu einer Schwarzfärbung des Stuhles, die dann als Meläna bezeichnet wird.

  • Koliken im rechten Oberbauch
  • Blähungen während der Nahrungsaufnahme
  • Dyspepsie:
    • Völlegefühl
    • Brechreiz
    • Anorexie
    • Exzessive Gase
    • Epigastrischer Schmerz

Diagnostik

Bei länger als 2 Wochen andauernden Beschwerden in der Magengegend, d.h. im
Epigastrium, sollte eine Magenspiegelung (Gastroskopie) vorgenommen
werden. Bei einer Blutung muss die Gastroskopie notfallmäßig erfolgen.

Komplikationen

Die Komplikation der akuten Gastritis besteht in einer lebensbedrohlichen Blutung. Es
können auch kleinere Blutungen auftreten, die aber meist selbst zum Stillstand kommen.

Behandlung

Die medikamentöse Therapie der akuten Gastritis besteht in der Gabe von Antazida und
H2-Blockern. Diese Präparate sollen die Produktion der Magensäure hemmen und so
den auslösenden Faktor für die Entzündung beseitigen. Die Patienten sollten auf den
Genuss von Alkohol und Nikotin verzichten. Schleimhautschädigende Medikamente, wie
Aspirin, sind abzusetzen. Bei Blutungen werden bei der Magenspiegelung lokale Methoden angewandt. Dabei
kann man versuchen die Blutungsquelle mit einem Medikament, z.B. Noradrenalin, zu
unterspritzen, das zu einer Verengung der Blutgefäße führt und so die Blutung stoppt.
Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung eines Lasers, um die Blutungsquelle zu
koagulieren. Bei massiven Blutungen, die sich nicht beherrschen lassen, kann meist
nur noch eine chirurgische Therapie helfen. Sie besteht in der teilweisen, in Notfällen
sogar in der vollständigen Entfernung des Magens.