Eine akute Gastritis ist ein Symptom, das als Folge schwerer Erkrankungen auftreten kann. Dazu zählen z.B. schwere Verletzungen durch Unfälle, Schockzustände, Sepsis, Nierenversagen oder auch umfangreiche Operationen. Einige schleimhautschädigende Medikamente, wie z.B. nicht-steroidale Analgetika (ASS oder Aspirin) oder auch Alkohol können in größeren Mengen ebenfalls eine akute Gastritis hervorrufen. Für die Entstehung der akuten Gastritis ist die Anwesenheit von Magensäure im Inneren des Magens von Bedeutung. Diese Säure kann aber nur zu einer Entzündung führen, wenn die sogenannte Schleimhautbarriere des Magens zusammengebrochen ist. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Schleimhautbarriere ist der von den Nebenzellen gebildete alkalische Schleim. Diese Zellen reagieren besonders empfindlich auf Durchblutungsstörungen in der Schleimhaut, d.h. Mikrozirkulationsstörungen, sowie auf Veränderungen im Energiestoffwechsel der Zelle und die Anwesenheit von Entzündungsmediatoren, z.B. Prostaglandinen. Diese Veränderungen finden sich einzeln oder kombiniert bei den oben erwähnten schweren Erkrankungen.
Erste Hinweise auf eine akute Gastritis sind Schmerzen oder Druckgefühl in der Magengegend. Häufig werden Übelkeit und Brechreiz angegeben. Das wichtigste Symptom ist jedoch die Blutung. Diese kann durchaus lebensbedrohlich sein und sich als Bluterbrechen, d.h. Hämatemesis, äußern. Wenn das Blut nicht über die Speiseröhre aus dem Magen befördert wird, sondern den längerdauernden Weg über den Darm nimmt, kommt es zu einer Schwarzfärbung des Stuhles, die dann als Meläna bezeichnet wird.
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Bei länger als 2 Wochen andauernden Beschwerden in der Magengegend, d.h. im Epigastrium, sollte eine Magenspiegelung (Gastroskopie) vorgenommen werden. Bei einer Blutung muss die Gastroskopie notfallmäßig erfolgen.
Die Komplikation der akuten Gastritis besteht in einer lebensbedrohlichen Blutung. Es können auch kleinere Blutungen auftreten, die aber meist selbst zum Stillstand kommen.
Die medikamentöse Therapie der akuten Gastritis besteht in der Gabe von Antazida und H2-Blockern. Diese Präparate sollen die Produktion der Magensäure hemmen und so den auslösenden Faktor für die Entzündung beseitigen. Die Patienten sollten auf den Genuss von Alkohol und Nikotin verzichten. Schleimhautschädigende Medikamente, wie Aspirin, sind abzusetzen. Bei Blutungen werden bei der Magenspiegelung lokale Methoden angewandt. Dabei kann man versuchen die Blutungsquelle mit einem Medikament, z.B. Noradrenalin, zu unterspritzen, das zu einer Verengung der Blutgefäße führt und so die Blutung stoppt. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung eines Lasers, um die Blutungsquelle zu koagulieren. Bei massiven Blutungen, die sich nicht beherrschen lassen, kann meist nur noch eine chirurgische Therapie helfen. Sie besteht in der teilweisen, in Notfällen sogar in der vollständigen Entfernung des Magens.