Sievering Clinic

Competence Centre for Minimally Invasive Medical Services

Analkarzinom

Als Analkarzinom gelten Tumore, deren oraler Rand sich vom Oberrand der Puborektalisschlinge bis zur Linea anocutanea (Übergang in die äußere Haut) erstreckt. Die Therapie des Analkarzinoms sollte grundsätzlich auf der Basis einer histologischen Untersuchung geplant werden. Neben der prätherapeutischen Sicherung der Karzinomdiagnose ist eine Tumorklassifikation nach den Richtlinien der WHO anzustreben.

Untersuchung

Die jährliche Durchführung eines Tests auf okkultes fäkales Blut – bestehend aus drei Testbriefchen für drei konsekutive Stühle – ist ab dem 50. Lebensjahr bei allen asympomatischen Personen zu empfehlen, da hierdurch eine nachgewiesene Senkung der Sterblichkeit erfolgt. Ein positives Testergebnis macht die endoskopische Untersuchung des gesamten Dickdarmes erforderlich.

Symptome

Hinweise auf ein Analkarzinom sind:
  • peranaler Blutabgang (50 %)
  • perianale Schmerzen
  • Tenesmen (schmerzhafter Stuhlgang)
  • Juckreiz
  • Stuhlunregelmäßigkeiten
  • Inkontinenzsymptome
  • vergrößerte Leistenlymphknoten

Bei 6 % der Patienten mit Analkanaltumoren liegen gleichzeitig benigne Erkrankungen (Hämorrhoiden, Fissur, Fistel, Kondylom etc.) vor. Gelegentlich wird ein Analkanalkarzinom zufällig bei der operativen Entfernung von Hämorrhoiden nachgewiesen.

Für die Frühdiagnose wesentliche Grundsätze sind: Bei “chronischem Ekzem”, therapierefraktärer Analfissur, knotigen Veränderungen und jedem nicht völlig typischen Analbefund muss eine Biopsie erfolgen. Das gesamte aus der Anorektalregion operativ entfernte Gewebe ist histologisch zu untersuchen, auch wenn es sich intraoperativ “nur” um Hämorrhoiden, Fissuren oder Fisteln ohne klinischen Verdacht auf Malignität zu handeln scheint.