Sievering Clinic

Competence Centre for Minimally Invasive Medical Services

Condylomen (Feigwarzen)

condylomen-200Als Condylomen bezeichnen wir eine lästige, teils schmerzhafte Schwellung im Bereich des Steißbeins. Es handelt sich dabei um eine Entzündung der Steißbeinregion. Es handelt sich um eine akut oder chronisch verlaufende Entzündung im subkutanen Fettgewebe mit entzündlich bedingten Fistelbildungen, die fast immer im Bereich der Steißbeinregion, oberhalb der Rima ani (Gesäßfalte), auftritt.

Es werden drei Formen unterschieden:

  1. Asymptomatische Form: Die asymptomatische Form verursacht keine Beschwerden. Es können aber bei der Inspektion der Gesäßregion Öffnungen der Haut festgestellt werden.
  2. Akut abszedierende Form: Bei der akut abszedierenden Form bestehen eine Schwellung, Rötung und Schmerzen in der betroffenen Region, ggf. auch Fieber. Nach Spontaneröffnung entleert sich Eiter.
  3. Chronisch-entzündliche Form: Die chronisch-entzündliche Form bedingt vor allem eine immer wiederkehrende Sekretion serös-eitriger Flüssigkeit aus den Öffnungen des Pilonidalsinus.

Heilungsverlauf

Eine Spontanheilung gibt es nicht. Ein asymptomatischer Pilonidalsinus persistiert lebenslang, kann aber auch in die akute (abszedierende) Form oder in das chronische Stadium übergehen. Bei länger bestehenden chronischen Verläufen ist sogar eine maligne Entartung zu einem Plattenepithelkarzinom möglich.

Risikopatienten

Betroffen sind hauptsächlich Männer im 20. – 30. Lebensjahr, aber auch bei Frauen ist dieser Befund nicht selten. Männer sind mehr als doppelt so häufig betroffen als Frauen.

Ursachen

Als Ursache wird ein Einwachsen bzw. Einsprießen von abgebrochenen Haaren in die Haut angesehen. Dadurch entsteht ein sog. Fremdkörpergranulom, welches sich entzünden und einen Abszess bilden kann. Hieraus bilden sich dann Fistelgänge in die Tiefe oder an die Hautoberfläche. Andere Meinungen gehen von einer angeborenen (kongenitalen) Missbildung aus.
Begünstigende Faktoren für die Entstehung eines Pilondalsinus sind eine starke Behaarung, Fettleibigkeit, übermäßige Schweißsekretion, eine überwiegend sitzende Haltung (z.B. Kraftfahrer, Bürokräfte) und unzureichende Körperhygiene. Eine familiäre Häufung wurde ebenfalls beschrieben.

Diagnostik

Die Diagnose erfolgt meistens durch Anamnese und eine einfach Untersuchung der Region. In der Regel ist eine Blickdiagnose möglich. Bei Druck auf die Umgebung lässt sich im Rahmen der Untersuchung entzündliches Sekret aus den Öffnungen des Pilonidalsinus entleeren.

Behandlung

Die Therapie ist abhängig von Beschwerdebild, Entzündungsstadium und der Form. Die asymptomatische Form bedarf zunächst keiner Therapie. Bei der akut abszedierenden Form und der chronischen Form ist die Operation die Methode der Wahl. Der Abszess wird eröffnet und das gesamte infizierte umliegende Gewebe radikal bis in die Tiefe entfernt und die Wunde offen gelassen, damit sie langsam selbst verheilt. Möglich ist auch ein sofortiger Wundverschluss. Dies sollte aber nur bei nicht aktiver Entzündungssituation durchgeführt werden. Prophylaktisch sollte ein Antibiotikum gegeben werden.

Komplikationen

Als Komplikationen werden in der Literatur Blutung, Entzündungen, Rezidiv, Wundheilungsstörung genannt. Studien haben gezeigt, dass das offene Vorgehen mit sekundärer Wundheilung zu weniger Rezidiven führt, jedoch ist es eine vorübergehende, deutliche Einschränkung der Lebensqualität vorhanden, da die sekundäre Wundheilung ca. 6-8 Wochen dauern kann.