Sievering Clinic

Competence Centre for Minimally Invasive Medical Services

Marisken (Analpolyp)

images_prokto_haem-anatomieMarisken sind fibrosierte schmerzlose Hautläppchen am Afterrand (im Volksmund auch ”äußere Hämorrhoiden” genannt). Ob zart oder derb, sind sie praktisch immer harmlos. Die Marisken – auch wenn sie gelegentlich anschwellen – bedürfen keiner direkten Behandlung; sie weisen aber auf “echte” (innere) Hämorrhoiden hin. Sie erreichen Linsen- bis Kastaniengröße, wobei sie einzeln auftreten, aber auch den ganzen After kranzartig umrahmen können.

Bei den Marisken handelt es sich meist um das Resultat des sektoriell oder ganz nach außen verschobenen Anoderms. Anfangs tritt dies in Form eines sog. Gleitanus beim Stuhlgang auf. Entzündungen und kleinste Thromben führen bald zu einer Fixierung dieser Hautläppchen außerhalb des Analkanals. Manche Marisken sind als Rest abgelaufener perianaler Thrombosen anzusehen. Marisken machen im Allgemeinen wenig Beschwerden. Die Reinigung des Afters nach dem Stuhlgang kann aber Schwierigkeiten bereiten. Selten auftretende entzündliche Veränderungen führen zu Jucken, Nässen und u.U. Schmierblutungen.

Insbesondere entzündliche Marisken bedürfen einer gründlichen Analhygiene, bei der nach Möglichkeit die Reinigung des Afters nach dem Stuhlgang mit klarem Wasser erfolgen sollte. Es bewähren sich auch Kamillensitzbäder und lokal anzuwendende Antiphlogistika in Salbenform.

Nur therapieresistente Marisken sollten operativ (mit der Diathermieschlinge oder dem elektrischen Messer) entfernt werden. Dies kann in Lokalanästhesie erfolgen.

Die Resektion solitärer Marisken führt zu flachen, kaum sichtbaren Narben. Den ganzen After umrahmende Marisken sollten nicht gleichzeitig entfernt werden. Eine langwierige, schmerzhafte Wundheilung und u.U. Narbenstenosen könnten die Folge sein. Aber auch unabhängig davon führen große Narbenflächen fast immer zu Missempfindungen und Störungen der Feinkontinenz. Außerdem beugt auch eine totale Resektion Rezidiven keineswegs vor.