Unter einem Beingeschwür versteht man einen Gewebsverlust im Unterschenkel infolge einer Chronischen Venösen Insuffizienz (CVI). Es stellt somit die schwerste Form der CVI dar. Die Chronisch Venöse Insuffizienz (CVI) mit Ulzeration ist eine häufige Erkrankung, unter der etwa 2-5% der Bevölkerung leidet. Geschwüre sind offene Wunden, die nicht heilen oder immer wieder kommen. Früher wurden sie als phlebitisches und postthrombotisches Syndrom bezeichnet, beide häufige Ursachen des Ulcus cruris. Ein Ulcus Cruris, das unter optimaler phlebologischer Therapie innerhalb von drei Monaten keine Heilungstendenz zeigt bzw. nicht innerhalb von 12 Monaten abgeheilt ist, gilt als therapieresistent.
Die Krankheitsbilder des Ulcus cruris entsprechen denen des chronisch-venösen Stauungssyndroms, für das eine Einteilung in 4 Stadien vorgeschlagen wurde (Hach 1994).
Die Geschwüre können, müssen aber nicht, schmerzhaft sein. Der Patient hat in der Regel ein geschwollenes Bein mit Brennen oder Jucken. Hautausschlag, Rötung, bräunlich verfärbte, trockene oder schuppige Haut können auch Symptome sein. Beim venösen Ulcus treten die Läsionen typischerweise in der Innenseite des Beines direkt über dem Knöchel auf, wo der Druck aufgrund des Vorhandenseins von großen kommunizierenden Venen am größten ist. Die Basis eines Ulcus ist in der Regel rot, kann aber auch mit gelbem Fasergewebe abgedeckt sein oder grüner oder gelber Ausfluss vorhanden sein, wenn das Geschwür infiziert ist. Diese Art Geschwüre neigen zu erheblichem Nässen.
Man definiert die Geschwüre nach ihrem Auftreten, ihrer Lage und dem Aussehen ihrer Grenzen und der umgebenden Haut. |
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Stadium I |
Schwellungsneigung ohne Gewebssklerose |
Stadium II |
mit Verhärtungen der Haut und des Subkutangewebes (Dermatoliposklerose) |
Stadium III |
sklerotische Gewebsveränderungen der Haut, des Subkutangewebes und umschriebener Areale der Faszie (Dermatolipofasziosklerosis regionalis) |
Stadium IV |
sklerotische Veränderungen der Haut, des Subkutangewebes und der Faszie zirkulär am Unterschenkel mit ausgedehnten, manchmal zirkulären Ulzerationen. |
Zu den drei häufigsten Arten von Ulcus cruris gehören: |
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Die Pathophysiologie ist gekennzeichnet durch die Folgen des venösen Hochdrucks, bedingt durch Abflussbehinderungen im Bereich der thrombotisch geschädigten Venenabschnitte und – oder Insuffizienz des Klappenapparates. Die Ursache der venösen Insuffizienz kann sowohl eine Obstruktion als auch eine Klappeninsuffizienz (überwiegende Ursache) sein. Der Begriff der “ambulatorischen venösen Hypertonie” beinhaltet sowohl die Erhöhung des intravasalen Druckes im Venensystem des von der CVI betroffenen Abstromgebietes als auch die Unfähigkeit des Systems, eine adäquate Druckreduktion in abhängiger Lage durch Aktivierung der Muskel-Gelenk-Pumpen (z.B. beim Gehen = ambulatorisch) zu bewirken.
Menschen mit Durchblutungsstörungen oder mit durch Thrombosen beschädigten Venen sind besonders gefährdet. Das Ulkus kann auch eine Komplikation von medizinischer oder chirurgischer Thrombosebehandlung sein.
Das größte Risiko, an Ulkus cruris zu erkranken, haben Patienten mit vorhandenen Venenthrombosen.
Hervorzuheben sind hier jedoch: |
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Die Kontrolle bestimmter Risikofaktoren kann Ihnen helfen, die Bildung oder Verschlimmerung von Geschwüre zu verhindern.
Hier sind einige Möglichkeiten, um Ihre Risikofaktoren zu reduzieren: |
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