Sievering Clinic

Competence Centre for Minimally Invasive Medical Services

Diagnostik

Nicht-invasive Diagnostik

Neben der klinischen Untersuchung kommt der nicht-invasiven angiologisch- messtechnischen Untersuchung höchste Bedeutung zu. Die Kenntnis der morphologischen Veränderungen ebenso wie die subtile Kenntnis der funktionellen Störungen sind notwendig für die Erarbeitung eines stadiengerechten Therapiekonzeptes.

Die aufgeführten Methoden können als Standardverfahren in der Abklärung und Bewertung der primären Venenerkrankung gelten. Die genannten Untersuchungsmethoden sind dabei keine konkurrierenden Verfahren. Unter Beachtung ihrer unterschiedlichen Aussagekraft und der Bewertung unterschiedlicher funktioneller und morphologischer Kriterien ist in der Addition der Aussagen ein Höchstmaß an diagnostischer Treffsicherheit und Zuverlässigkeit zu erreichen.

Ultraschall

  • Kontinuierliche Welle (CW)-Doppler
  • Duplex Scan
  • Farb-Doppler Ultraschall

Radiographie

  • Computertomographie (CT)-Angiographie (Angiogramm)
  • Magnetresonanz (MR)-Angiographie

Plethysmographie

  • Quantitative Photoplethysmographie
  • Phlebographie (Venographie)
Diagnostikprozess

Das Ziel der Untersuchung ist die Überprüfung, ob venöser Rückfluss oder oberflächliche und / oder eine tiefe Beinvenenthrombose vorliegt. Je nach Befund teilen sich die diagnostischen Wege. Die tiefe venöse Zirkulation sollte immer untersucht werden.

Ultraschall-Dopplersonographie (USD)

Die USD stellt die technische Basisuntersuchung in der Diagnostik von Gefäßkrankheiten dar. Neben der orientierenden Untersuchung und Feststellung grober Störungen des venösen Flusses (Atemmodulation etc.) gestattet die Methodik den Nachweis von Klappeninsuffizienzen, Refluxstrecken und ist geeignet, sowohl den oberen als auch den unteren Insuffizienzpunkt bei der Stammvarikose mit ausreichender Genauigkeit zu bestimmen. Die USD Untersuchung ist zwingende Voraussetzung um andere nicht-invasive Untersuchungsverfahren zielgerichtet einsetzen zu können.

Lichtreflexionsrheographie (LRR) und Photoplethysmographie (PPL)

Methodisch vergleichbare Verfahren zur Darstellung der Änderung des Füllungsverhaltens des dermalen Venenplexus unter ambulatorischen Bedingungen.

Venenverschlussplethysmographie VVP

Methodisch aufwendige Untersuchungsmethodik, die in unterschiedlichen Modifikationen in der Lage ist, durch Messung der druckabhängigen venösen Kapazität, des venösen Ausstroms sowie des maximalen Volumenabfalles eine globale Beurteilung der venösen Leistungsreserven vorzunehmen.

Sonographie

Die reine B-Bildsonographie ist in begrenztem Umfang in der Lage, morphologische Befunde im Bereich des Venensystems zu dokumentieren und anatomische Bezüge darzustellen.

Duplexsonographie

Simultane Anwendung des Ultraschall-B-Bildes sowie der Doppler-Ultraschalltechnik, ggf. mit Farbcodierung von Flussinformationen. Die Methode erlaubt es, simultan morphologische Kriterien (B-Bild) und funktionelle Kriterien (Flussanalyse) zu sehen und zu interpretieren und stellt durch die Echtzeitbetrachtung die genannten Kriterien in einen direkten anatomisch-topographischen Zusammenhang. Die Duplexsonographie ist für eine moderne Venendiagnostik unverzichtbar und stellt heute die Standardmethode in der Diagnostik des epifascialen Venensystems dar. Die Zuverlässigkeit der Methodik ist in der Hand des geübten Untersuchers mit einer Spezifität und Sensitivität von mehr als 95 % extrem hoch.

Thermographie

Aufzeichnung unterschiedlichen Temperaturverhaltens der Haut in Relation zur unterschiedlichen Blutfülle. Keine Routinemethode. Gelegentlich eingesetzt zur Lokalisation von Perforans-Venen.

Phlebodynamometrie (PD)

Blutige Messung des peripheren Venendruckes und dessen Verhalten bei Lagerungsproben und unter normierter Belastung. Hohe Aussagekraft, da objektivierbare Methode. Standard- und Referenzmethode bei wissenschaftlichen Untersuchungen am Venensystem. In der Routinediagnostik wegen der unvermeidlichen Invasivität nur bei speziellen Fragestellungen üblich.

Phlebographie

Photographisch-radiologische, kontrastmittelvermittelte Darstellung des tiefen und epifascialen Venensystems. Unter Beachtung bestimmter Ablauftechniken können neben morphologischen Kriterien auch funktionelle Kriterien geprüft werden. (z.B. Pressphlebographie). Die Methode gilt als „golden standard” der Venendiagnostik. Sie ist in ihrer Bedeutung durch die nicht-invasiven Untersuchungstechniken, insbesondere durch die farbkodierte Duplexsonographie, zurückgedrängt worden.