Sievering Clinic

Competence Centre for Minimally Invasive Medical Services

Hämorrhoiden

haemorrhoid_1Interne Hämorrhoiden sind Krampfadern am After. Fast jeder Patient mit analen Problemen klagt über “schmerzhafte Hämorrhoiden”. Ihnen wird oft die Schuld an Analfissuren und Juckreiz, perianaler Dermatitis, Condylomata acuminata, Fistel-in-ano und Inkontinenz zugeordnet.

Tatsächlich sind nur ein kleiner Prozentsatz dieser Beschwerden wirklich Hämorrhoiden. Behandlungen werden demnach nur durchgeführt, wenn sie unerlässlich sind. Das bloße Vorhandensein von Hämorrhoiden ist kein Anzeichen für eine therapeutische Intervention.

Anatomie und Klassifikation

images_prokto_haem-anatomieHämorrhoiden sind vergrößerte Venen in der Schleimhaut des Analkanals. Alle Menschen haben interne Hämorrhoiden. Aufgabe dieses Gefäßgeflechts ist die Gewährleistung der Feinempfindlichkeit der Analwand. Chronische Obstipation mit verlängertem Pressen beim Stuhlgang führt zu einer Traumatisierung der Hämorrhoidalkonvolute mit darauffolgender Erweiterung des Gefäßpolsters. Dadurch vergrößern sich die Hämorrhoiden und beginnen allmählich zu prolabieren. Dies kann zu schmerzlos rektalen Blutungen führen. Bei Schwellung der Hämorrhoiden kann es beim Stuhlgang zum Prolaps kommen. Übergewicht, sitzende Lebensweise, häufige Schwangerschaften und Veranlagung begünstigen die Erkrankung.

Man unterteilt Hämorrhoiden in interne und externe, je nach ihrer Lage oberhalb oder unterhalb der Linea dentata. Äußere Hämorrhoiden sind selten symptomatisch. Es sei denn, ein Thrombus bildet sich im Plexus.

Je nach Ausmaß der morphologischen Veränderungen nimmt man folgende Einteilung vor:

 

Gradeinteilung von Hämorrhoiden
Grad 1 Blutung ohne Prolaps
Grad 2 Prolaps mit spontaner Rückbildung
Grad 3 Prolaps mit Reposition
Grad 4 Eingeklemmter, nicht mehr zu reponierender Prolaps (Inkarzeration)

Dieses System ist seit Jahren erprobt und korreliert relativ gut mit der Behandlung (z.B. Hämorrhoiden Grad I und II werden sehr gut ohne Operation behandelt, Grad III und Grad IV benötigen meistens einen operativen Eingriff).