Unter anorektaler Manometrie versteht man die Messung der Drücke im Analkanal und im Rektum. Dabei wird der Widerstand gemessen, den der Schließmuskelapparat gegenüber der normalen Defäkation bietet.
Es gibt unzählige Methoden, die sich, wenn auch nur in kleinen Varianten, unterscheiden. Um so mehr ist es wichtig, dass Kontrolluntersuchungen immer am gleichen Ort durchgeführt werden. Bei der Untersuchung wird ein spezieller Katheter in den Analkanal und ins distale Rektum eingebracht, der Katheter mit einem Druckabnehmer und dieser mit einem Aufzeichnungsapparat verbunden.
Indikationen |
|
|
|
Die Patienten dürfen vor der Untersuchung nicht rektal untersucht werden. Sie brauchen kein Klysma und dürfen mindestens eine Stunde vor der Untersuchung keine Defäkation gehabt haben, da sonst die Druckwerte falsch sind. Die Patienten liegen in Linksseitenlage. Nach Aufbringen von Gleitmittel wird der Katheter auf eine Länge von ca. 8- 10 cm eingeführt Dann wird die Untersuchung durchgeführt. Messungen werden in Ruhe, beim Kneten und beim Pressen durchgeführt. Zusätzlich kann man den Patienten husten lassen, um die Spontanreflextätigkeit des Schließmuskelapparates zu bestimmen. Es sei darauf hingewiesen, dass der hydrostatische Druck eine Rolle spielt und man die Patienten immer in derselben Lage untersuchen muss.
Frauen haben niedere Werte als Männer, was anatomisch bedingt ist Außerdem zeigte sich, dass bei Männern der Druck im Analkanal bis zum 60.Lebensjahr ziemlich konstant bleibt, um dann rasch abzufallen. Bei Frauen kommt es beginnend vom 2. Lebensjahrzehnt an kontinuierlich zu einer lebenslangen Druckverminderung.